Montag, 17. März 2014

Meine Buchbesprechung für den März

Zunächst muss ich mich entschuldigen, dass ich es nicht zum 12.3. geschafft habe, aber ich hatte soviel beruflichen Stress, dass ich oft erst um 23 Uhr zu Hause war und nicht in der Lage noch irgendetwas zu schreiben.

Also mein Buch für den März ist 1. ziemlich alt und 2. umfasst es eigentlich 3 Bände, von denen ich bisher 2 gelesen habe (beim 2. bin ich auf den letzten Seiten!)

Den 1. Band habe ich seit meiner Kindheit und fand es immer extrem schade, dass ich die Folgebände nicht hatte (übrigens auch meine Tochter, der ich den Band vorgelesen hatte). Immer wieder habe ich danach gesucht und letztes Jahr vor Weihnachten im Netz gefunden.

Diese Bücher sind eine Mischung aus Sage/Märchen-Geschichts -und Geographiebuch und eine Entwicklungsgeschichte. Veröffentlicht 1943- ich habe aber auch schon 1938 gelesen.


Tamara Ramsay: Wunderbare Fahrten und Abenteuer der kleinen Dott

  Die kleine Dorothea ( sie lebt in einem Dorf im Westen der Prignitz am Rambower See)geht entgegen der Bitte der Eltern, an Mittsommer heimlich über die Wiesen zu der Stelle, an der das ganze Dorf Mittsommer feiert. Sie sollte aber aber zu Hause bleiben um auf den schlafenden kleinen Bruder und die schlafende kranke kleine Schwester aufzupassen.
Um nicht gesehen zu werden läuft sie durch die moorigen Wiesen und als sie am Festplatz ankommt sieht sie wie ihr kleiner Bruder mit dem kranken Schwesterchen dort steht und erzählt dass Dott (so wird sie genannt)verschwunden war als das kranke Schwesterchen aufwachte.
Die kleine Dott schämt sich ganz furchtbar, will aber die Strafe annehmen und geht zu den Menschen- aber sie stellt fest, dass sie sie übersehen und nicht zuhören. Erst von einem alten Schäfer erfährt sie,als alle weg sind, dass sie niemand sehen kann.
Durch ihn erfährt sie dass ihr bei dem Gang durch die Wiesen wohl eine Rennefarre Blüte in den Schuh gefallen ist- sie ist jetzt unsichtbar für die Menschen,sie kann die Blüte nicht aus dem Schuh schütteln, da der Schuh nicht mehr auszuziehen ist-d.h. sie muss die Schuhe so lange anbehalten bis sie durchgelaufen sind und abfallen. Die Rennefarre bewirkt aber auch, dass sie die Sprache der Tiere und der Geistwesen versteht und dass sie in die Vergangenheit sehen kann.
Sie will erst wieder in ihr Heimatdorf zurückkehren wenn sie wieder sichtbar ist.
Später beschließt sie dann auch unbedingt ein Mittel zu finden um ihre kränkelnde Schwester heilen zu können.

Die kleine Dott versucht sich mit den Tieren anzufreunden um nicht alleine und schutzlos auf der Reise zu sein. Die Tiere flüchten vor ihr und nach einiger Zeit geben ihr ein Storch und ein Schwarzspecht eine Aufgabe um die Anerkennung der Tiere zu erlangen. Das geht nur wenn sie auf der Hundertjahre -Versammlung bei Frau Harke (Frau Holle) 3 Fürsprecher unter den Tieren findet. Dafür muss sie einigen Tieren helfen und sie vor Unglück rettten.
Es beginnt ein Abenteuer mit einem Graureiher, einem Uhu. Nachdem sie letztendlich vor Frau Harkes Hochsitz tritt und 3 Tiere für sie sprechen . Die Tiere werden sie fortan beschützen und ihr helfen und Frau Harke gibt ihr noch 3 Gräser mit von denen sie sich was wünschen kann.

Nun beginnt eine Reise durch das alte Brandenburg, durch die Gebiete die damals noch Ober- und Unterschlesien hießen und durch Sachsen.

Immer wieder reist sie in die Vergangenheit und so erfährt man die ganze Entwicklung dieser Gebiete von der Steinzeit bis zur Eisenzeit, welche Stäme während der Völkerwanderung wo waren und wo hinzogen. Wie das Land zwischen Elbe, Saale und Oder nach der Völkerwanderung von den Slawen besiedelt wurde und wie die Gebiete später wieder zum Deutschen Reich gehörten.

Für mich ist das hochinteressant, weil ich mich schon immer für die Besiedelungsgeschichten interessiert habe und ich zugeben muss, dass mir die östlichen Gebiete, bis auf grobe Zusammenhänge, bisher eher als weisse Flecken erschienen. Es war für mich z.B. spannend zu lesen, wie Breslau früher hieß, wie es gebaut,zerstört,wieder aufgebaut...... wurde.

Das ganze ist mit vielen Sagen- und Märchenelementen versehen, was die ganze Geschichte spannend und unterhaltsam macht.

Natürlich kehrt die kleine Dott am Ende des 3.Bandes nach Hause zurück und bringt auch Hilfe fürs Schwesterchen. Durch diese Reise ist sie ein gereiftes Mädchen geworden- also wie nach einer Initiationszeit.

Im Buch enthalten sind kleinere Plakate auf denen die Gebiete, die Geschichte in Stichworten und übersichtlichen Schautafeln nochmal dargestellt wird.

Ich werde in den nächsten Jahren sicher den einen oder anderen Ort dieser Reise mal aufsuchen.

Es ist nicht zu bestreiten, dass die Machart des Buches an Selma Lagerlöf's Nil Holdersson erinnert.

Sicher gibt es nur noch wenige Menschen die sich für solche Bücher interessieren, aber mir macht es großen Spaß es zu lesen.
Ich liebe diese alte Schrift und die Sprache.

Soweit für diesmal und ich hoffe es wird mir verziehen, dass ich so im Rückstand bin.