Dienstag, 4. Juli 2017

Diesen Blog aus seinem Dornröschenschlaf wecken

Ich habe sehr, lange hier nicht mehr wirklich geschrieben.

Außer hin und wieder eine Buchbesprechung- nichts.

Das soll sich ändern.
Dafür werde ich ihn ein wenig "umbauen."
Es wird eine Unterrubrik für die Buchbesprechungen geben und vielleicht auch noch zu anderen Bereichen. Da muss ich nochmal in mich gehen.
Ja ich denke es wird auch noch einen für meinen spirituellen Weg geben, den ich seit ca. 3 Jahren gehe.
Also noch etwas Geduld- aber ich werde dranbleiben und wieder aktiv werden.

Das verspreche ich mir somit gerade mal selber❣❣

Donnerstag, 23. Februar 2017

Buchbesprechung: Monika Felten, Die Nebelsängerin (Piper)

Buchbesprechung: Monika Felten: Die Nebelsängerin
                                   Das Erbe der Runen 1   (Piper)

Der 1. Band einer Fantasy Trilogie

Bis kurz vor ihrem 16. Geburtstag ist Ajana ein ganz normaler Teenager.
Aber plötzlich geschehen lebensbedrohliche Dinge und dann kommt ein Brief der ihr verkündet dass es da eine irische Urgroßmutter gab, von der sie erbt.
An ihrem 16. Geburtstag erbt sie ein merkwürdiges aber wunderschönes Amulett und damit beginnt das Abenteuer.
Wieso versteht sie plötzlich eine ihr völlig fremde Sprache und wie kommt sie in das fremde Land, in dem sie als erstes fast umkommt?!
Wieso gerät ausgerechnet sie in die Auseinandersetzungen zwischen den Stämmen von Nymath und den Uzoma und wem kann sie trauen.

Eine Gut zu verstehende Fantasiegeschichte, ich habe sie regelrecht inhaliert.

Die Protagonisten werden einem recht vertraut und der Leser ist sofort mitten drinn  im Geschehen. Gefühle wie Angst, Mut, Freundschaft werden sehr schön formuliert und die Figuren wachsen einem ans Herz.
Bei einigen Szenen hätte ich mir gewünscht das nicht alles so gradlinig gewesen wäre. 
Das Ende ist sehr offen, aber ich hatte dann auch einiges zu Denken und zu hinterfragen, so das Band 2 ein MUSS für mich sein wird. Möchte ja wissen wie es weiter geht und wer der Typ mit dem Schlapphut ist.
Vorne ist eine Karte drin und hinten im Anhang ein Glossar und es werden die unterschiedlichen Stämme erklärt.Ganz zum Schluss kommen die Erklärungen der Runen, was ich besonders toll fand, da ich gerade mit Runen beginne zu beschäftigen.

Ich werde sicher auch noch andere Bücher dieser Autorin lesen.

Der 2.Band ist heute gekommen und ich werde mich dann demnächst wieder einschließen - lach

Buchbesprechung: Isabel Allende, Der japanische Liebhaber (Suhrkamp)

Wieder eine neue Buchbesprechung.
Isabel Allende: Der japanische Liebhaber

Die junge Irina findet eine Anstellung in einem Altenheim und lernt dort die verschiedensten Charaktere kennen. Nachdem sie Schlimmes durchgemacht hat und ihre Vergangenheit so weit wie möglich hinter sich lassen möchte, ist die Arbeit mit den alten Menschen Balsam für ihre Seele. An ihrem neuen Arbeitsplatz lernt sie auch die hochbetagte Dame Alma und deren Enkel Seth kennen, der sich in sie verliebt und zunächst vergebens um sie wirbt. Doch beide haben ein gemeinsames Vorhaben: sie wollen herausfinden, wohin Alma so oft verschwindet, von wem sie Briefe erhält und jede Woche Blumen. Gemeinsam begeben sie sich auf die Spuren von Almas Vergangenheit und lösen das Rätsel um den „japanischen Liebhaber.“
Dieser Roman von Allende ist wieder eine Familiengeschichte, aber eben nicht nur.
Sie schlägt einerseits einen weiten Bogen von Warschau vor Beginn des 2. Weltkrieges über die Internierungslager der Amerikaner für in den USA lebende Japaner. Aber auch von Moldawien bis in die USA, mit pädophilen Organisationen.

Die Liebe spielt eine tragende Rolle, nicht nur im romantischen Sinne, sondern auch auf vielfältige andere Weise, denke man an die geschwisterliche Liebe, die Alma mit Nathaniel verbindet oder die, welche Kirsten, die Mitarbeiterin Almas mit Down-Syndrom für jene empfindet und diese zulässt. Noch in die Beziehung zu ihrer Katze Neko lässt Allende ganz viel Liebe einfließen und natürlich zu ihrem japanischen Liebhaber.

Ich bin immer wieder begeistert wie die Autorin es schafft die Gefühlswelt und die Zerissenheit ihrer Protogonisten so wunderbar durch ihre Worte etstehen zu lassen ( was in der deutschen Übersetzung auch ein Lob für die Übersetzerin Svenja Becker einschließt).

Ein wunderbarer leiser Roman, den ich weiterempfehlen kann.

Dabei ist mir aufgefallen, wo ist das Geisterhaus hinverschwunden??!!!



Samstag, 18. Februar 2017

Buchbesprechung:Anne Michaels - Wintergewölbe ( Berlin Verlag)

Buchbesprechung: Anne Michaels, Wintergewölbe
(Berlin Verlag)


Ich kannte die Autorin garnicht, hatte das Buch auf  einem Tisch mit Mängelexemplaren entdeckt.

Klappentext:
Jean durchstreift das verweiste Bett des begradigten St.Lorenz- Stroms und sammelte Pflanzen, letzte Zeugnisse einer Landschaft, die es so nicht mehr geben wird.
Avery ist Ingenieur und war maßgeblich an der Flussbegradigung beteiligt. Als beide sich begegnen, ist es Liebe auf den ersten Blick.
Dann erhält Avery den Auftrag, den gigantischen Abu-Simbel-Tempel zu versetzen. Jean begleitet ihn nach Ägypten. Sie wollen sich der ungeheurenAufgabe gemeinsam stellen, doch sie finden keine Sprache für ihr Unbehagen. Sie flüchten sich in die Beschwörung ihrer Nähe, ihrer Liebe. Nacht für Nacht erzählen sie einander die Geschichte ihrer Herkunft, ihrer Familien und kommen sich dabei abhanden, noch bevor sie selbst ein schwerer Verlust trifft, der alles verändert.

Meine Meinung: So wie Anne Michaels diese Liebesgeschichte erzählt habe ich selten eine gelesen. Sehr poetisch, mit schönen Wortbildern und schöner Sprache und leisen Zwischentönen.
Sie ist eine sensible Beobachterin der zwischenmenschlichen Beziehungen und auch Verstörungen.
Avery wird an den Nasser- Staudamm geschickt. Er soll die Götterstatuen des Abu-Simbel-Tempels vor dem Versinken retten, bevor er geflutet wird. Vorsichtig auseinander geschnitten sollen sie an höherer Stelle wieder zusammengesetzt werden. Eine nicht nur fachlich, sondern auch moralisch extrem heikle Aufgabe für den Ingenieur, denn mit dem Staudamm wird auch der Lebensraum einer ganzen Kultur, nämlich des nubischen Volkes zwangsweise zerstört. Beide spüren deutlich diesen Verlust. Das macht sie noch sensibler für ihre eigene Geschichte.Sie öffnen sich einander, erzählen sich gegenseitig ihr Leben, reden von Verlusten, Hoffnungen, Wünschen, Sehnsüchten. Der Autorin geht es dabei auch um die Grundsatzfrage, ob für den technischen Fortschritt die natürliche Umwelt geopfert werden darf.
Jean wir in dieser Zeit schwanger, doch sie verliert das Kind und fällt damit in eine tiefe Krise. Ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, denn es gelingt ihnen nicht über den schmerzlichen Verlust zu reden.
Zurück in Kanada trennen sie sich vorübergehend.

Im zweiten Teil des Buches lernt Jean einen anderen Mann kennen.
Einen Mann aus Polen, der den zweiten Weltkrieg zwar überlebt hat im Warschauer Ghetto, aber seine Mutter verloren hat und von seinem Stiefvater kurz nachdem sie sich endlich wieder gefunden haben verlassen wird. Auch hier wieder das langsame Annähern der beiden gebrochenen, einsamen Seelen sehr feinfühlig erzählt. Aber auch das Graurn dass der Junge in Warschau erlebt hat, das Hausen in Kellerlöchern, den Wiederaufbau, die brutalität der russischen Soldaten. Die Migration mit Freunden nach Kanada.Jean leidet unter der Trennung von Avery kann aber auch nicht auf ihn zugehen und umgekehrt. Lucjan ist ein zutiefst einsamer Mensch, trotz vieler Freunde.
Die einzige Verbindung zu Avery sind Telefonate in denen er aber nur von seinem Studium erzählt und die freundschaftliche,warme Beziehung zu seiner Mutter auf dem Land. Zu der Jean regelmäßig fährt um dort den Garten den sie aus den Samen der Pflanzen ihrer verstorbenen Mutter angelegt hat, zu hegen und zu pflegen. Sie braucht das Gefühl in der Erde zu arbeiten.

Im dritten Teil geschieht dann am 1.Todestag des todgeborenen Kindes  wieder eine Annäherung zwischen Avery und Jean.

Wintergewölbe ist der Roman einer großen Liebe, eigentlich über Liebe an sich.
Anne Michaels hat dafür eine bildmächtige, methaphernreiche Sprache gefunden, die einen staunen macht, weil sie mit jedem Wort, jedem Satz ganze Gefühlswelten erschließt.
Manche Sätze möchte man 2-3 mal lesen, einfach um sich die Worte und die Bilder einzuprägen.

Ein wunderbarer Roman.

Montag, 23. Januar 2017

Buchbesprechung: Fetsum Sebhat/ Claudia Roth: So geht Deutschland

Heute mal kein Roman als Buchbesprechung.

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Claudia Roth/ Fetsum Sebhat: So geht Deutschland
                                              Eine Anstiftung zum Mitmachen und Einmischen (Westend)

Ich war im Dezember auf der Buchvorstellung und war von dem Konzept sehr abgetan.
Also habe ich mir das Buch gekauft.

Klappentext:
 
 BITTE EINMISCHEN !!!
Der Wind scheint sich zu drehen in Deutschland: Ein Ende der Willkommenskultur und der Aufstieg des Rechtspopulismus bedrohen die Fortschritte, die in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten erreicht wurden. Und die Fundamentalablehnung unserer »Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung« kommt mittlerweile von rechts.
Jetzt ist Dagegenhalten angesagt. Claudia Roth, die grüne Feministin und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, und der aus einer eritreischen Familie stammende Musiker Fetsum treten an zur Verteidigung ihres Deutschlands. Ihr klares Plädoyer lautet: Die Abschottung und der Rückmarsch in die 50er Jahre ist keine Option für ein modernes, tolerantes und weltoffenes Land in den Zeiten
der Globalisierung. Anschaulich und engagiert schildern sie, was dieses Land ausmacht, an dessen Veränderung sie mitgearbeitet und das sie schätzen gelernt haben.
Und sie appellieren an unseren Bürgersinn: NUR WER MITMACHT UND SICH EINMISCHT, KANN EINFLUSS DARAUF NEHMEN, WOHIN ES MIT DEUTSCHLAND GEHT.

Besprechung: 
Das Konzept hat mir gefallen. Es ist kein schwieriges politisches Buch, es ist eher ein Gespräch zwischen zwei Menschen die sich Gedanken machen.
So ist auch die Sprache, sodass jede/r es verstehen kann.

Hier mal die groben Überschriften:
Zur Entstehung des Buches
1. Der Weg nach Deutschland
2.Deutschland: Wer ghört dazu?
3.Die Würde des Menschen.....
4.Starker Staat, starkes Europa?
5.Wir sind nicht allein auf der Welt
6.Gegen den Rechtsruck: Ermutigen statt Entmutigen

Eingestreut sind in grau unterlegten Info-Kästen geschichtliche, gesetzliche oder institutionelle Informationen.
Und ich muss zugeben, auch ich habe da wieder einiges auffrischen können!!

Das Buch ist wie gesagt kein hochpolitisches schweres Buch, dass ja doch keiner in die Hand nehmen würde.
Es ist meiner Meinung nach ein Buch, dass man gut als Grundlage nehmen kann um entweder Argumente für Gespräche mit anderen zu sammeln und auch um seine eigenen Gedanken vielleicht ordnen zu können.
Ich finde aber vor allem dass es sich hervorragend eignet um Menschen überhaupt ins Gespräch zu bringen.
Fände es z.B. gut geeignet um es als Diskussionsgrundlage für Schulklassen zu nehmen. Das wäre sicher anregender als einfach nur alles auswendig zu lernen in PW!

Sonntag, 22. Januar 2017

Buchbesprechung: Claudia Winter. Glückssterne

Glueckssterne von Claudia Winter

Claudia Winter: Glückssterne  (Goldmann)

Von dieser Autorin hatte ich schonmal den Roman Aprikosenküsse besprochen und war nun sehr gespannt auf den neuen Roman. Uuups gerade nachgeprüft und gesehen, dass habe ich hier nie besprochen??!!
                                   Okay, wird demnächst nachgeholt!!! 😏

Klappentext:
Karriere, Heirat, Kinder. Die Anwältin Josefine weiß genau, was sie vom Leben erwartet. Doch kurz vor der Hochzeit brennt Josefines Cousine mit einem Straßenmusiker nach Schottland durch, den legendären Familienring im Gepäck, den die Braut bei der Trauung tragen sollte. Als ihre abergläubische Großmutter daraufhin der Ehe ihren Segen verweigert, bleibt Josefine keine Wahl: Wutentbrannt reist sie dem schwarzen Schaf der Familie hinterher und gerät in den verregneten Highlands von einem Schlamassel in das nächste. Nicht nur einmal muss der charismatische Konditor Aidan der Braut in spe aus der Patsche helfen – dabei ist dieser Charmeur der Letzte, vor dem sie sich eine Blöße geben möchte. Aber der Zauber Schottlands lässt niemanden unberührt, und schon bald passieren seltsame Dinge mit Josefine, die so gar nicht in ihren Lebensplan passen ...

Besprechung:
Nach einem Prolog in dem 2 offensichtlich sehr ungleiche Zwillingsmädchen ( Bri und Li) im Kleiderschrank der Mutter einen Blutsbruderschafts-Schwur ablegen, sich niemals zu verlassen, beginnt das 1. Kapitel des Romans gleich mit Ausrufezeichen.

 Er ist weg!"
Ich schloss die Augen. Das war unmöglich. Nein, das konnte … durfte nicht sein. "Was soll das heißen, er ist weg!", erwiderte ich beherrscht und hoffte, dass ich mir den panischen Unterton in der Stimme meiner Mutter nur eingebildet hatte."


 Die 30-jährige Josefine arbeitet erfolgreich als Anwältin und will in drei Wochen heiraten. Und zwar Justus, der ebenfalls in der Kanzlei arbeitet und der ein "Mann der mittleren Temperaturen" ist und um ihre Hand auf einem Post-it angehalten hat! Der immer exakt das tut was in der Kanzlei vorgeschrieben ist und sich noch als viel unangenehmer entpuppt als schon am Anfang des Buches.
Ihre Familie hält diese Heirat für keine gute Idee.
In Josefines Familie ist es Tradition, den Brautring, der im Besitz ihrer Mutter ist, bei der Hochzeit zu tragen.
Dieser Ring wird seit Generationen an die Töchter weitergegeben.
"Dieses alberne Stück Metal list ein Vermögen wert! Vor allem wird es mich meine Ehe kosten." 
"Aber Josefine, das ist doch nur ein dummer Aberglaube. Niemand in unserer Familie denkt heute noch, dass dieser Ring irgendein Unglück heraufbeschwören könnte."
Zitat S. 13


Nun aber war der Ring weg. Alles Suchen im Elternhaus verlief ergebnislos.
Wie sollten sie das der Großmutter Adele von Meeseburg beichten?
Ohne den Segen der Großmutter will Josefine nicht heiraten. Traditionen hatten im Hause eine hohen Stellenwert wie auch das Wort der Großmutter Gesetz war.

Bei einem Familientreffen stellt sich heraus, dass Josefines Cousine Charlotte mit einem Straßenmusiker nach Schottland durchgebrannt ist und anscheinend den Ring mitgenommen hat.
Also fliegt Josefine trotz ihrer Flugangst nach Schottland und begegnet im Flugzeug Aidan, den sie unmöglich findet.
In Edinburgh sitzen dann auch plötzlich ihre beiden Tanten Bri und Li am Kamin. Josefine kommt das alles sehr merkwürdig vor.Und immer wieder kreuzen sich die Wege mit Aidan.
Es gibt wunderbare Situationen mit ihren schrulligen Tanten, ich musste oft schmunzeln.
Es kommt zu einer Verkettung unerwarteter Überraschungen und aberwitziger Zufälle, die das Vierergespann letztlich auf der Suche nach dem verschwundenen Ring zusammenführen und uns auf eine wunderschöne Tour durch Schottland mitnehmen. Eine Tour voller Leckereien, Gastfreundschaft, landschaftlicher Sensationen und Familiendrama. Und am Ende der Reise muss Josie erkennen, dass sie zwar den Ring suchte, aber sich selbst wiederfand …

Am Ende des Buches finden sich einige Rezepte, die schon beim Lesen hungrig machen.
Die Handlung ist kurzweilig, was mit an dem Schauplatz Schottland liegt. Ein erläuterndes Nachwort rundet die Geschichte ab.

Ein wunderbares Lesevergnügen und die Rezepte werden dann demnächst mal ausprobiert!
Der Wunsch nach Schottland zu reisen ist mal wieder übermächtig.


Buchbesprechung: Nicole C.Vosseler, Jenseits des Nils

Endlich  wieder eine Buchbesprechung. Ich dachte schon ich komm garnicht mehr dazu.



Jenseits des Nils von Nicole C. Vosseler (2013, Taschenbuch) #3211

Nicole C. Vosseler: Jenseits des Nils (Bastei-Lübbe)

Klappentext: Wie weit würden Sie gehen für die Liebe Ihres Lebens?
 Es war der beste Sommer ihres Lebens, jener Sommer 1881. Ein Sommer der rauschenden Feste, der Freiheit, der ersten Liebe. Im Herbst aber ziehen Jeremy, Stephen, Leonard, Simon und Royston für Queen Victoria und ihr Empire in den Krieg. Für Grace und ihre Freundinnen beginnt eine Zeit des Wartens auf den Bruder, den Freund, den Liebsten. Doch nicht alle kehren unversehrt zurück. Und Grace, die sich nicht damit abfinden will, dass Jeremy im Kampf gefallen sein soll, macht sich auf, um ihn jenseits des Nils, in der Wüste des Sudans, zu suchen.

Besprechung:
Den Sommer 1881 in Surrey, England, erleben neun Freunde, fünf junge Männer und vier junge Mädchen, wie in einem Traum. Unbeschwert feiern sie Feste und lernen die erste Liebe kennen, bis die Männer in den Krieg ziehen müssen. Man verspricht sich zu schreiben und die Mädchen wollen geduldig warten. Aber der Krieg hat so seine Tücken und es verläuft nicht alles so wie sie es sich vorgestellt haben.Auf den ersten 200 Seiten lernt man die einzelnen Personen kennen und die Verhältnisse zueinander, und obwohl es sehr viele sind, sind sie einem rasch vertraut. Jede einzelne Person wird sehr detailliert beschrieben und vor allem die Umgebung wird ausführlich dargestellt und mit vielen Feinheiten ausgeschmückt.
Sie stammen fast alle aus gut situiertem Haus und die Männer besuchten die Militärakademie in Sandhurst. Danach werden sie alle derselben Einheit zugeteilt und in den Sudan geschickt, selbstbewusst und strotzend vor Stärke. Sie wurden zur Unterstützung angefordert, während des Mahdi-Aufstandes die Zivilisten aus Khartoum zu evakuieren. Nach einigen Gefechten landen sie direkt im Gemetzel von Abu Klea, wo es keinen Ausweg mehr gibt. Nach viereinhalb Jahren Krieg ist nichts mehr so, wie es vorher war.
Unter anderem wird Jeremy vermisst, die große Liebe von Grace. Sie kann es nicht glauben und reist in den Sudan, um nach ihm zu suchen. Und auch die restlichen Freunde müssen mit ihrem jeweiligen Schicksal fertig werden, was allen nicht leicht fällt. Im Grunde genommen hat sich jeder verändert und ist reifer geworden.
Und so wie das Buch begonnen hat, so endet es auch, nach vielen Schicksalsschlägen und Erlebnissen, 13 Jahre später, im Sommer 1894, in Surrey, England.

Dieser Roman ist eine sehr spannende und gelungene Mischung aus Historie, Abenteuer und Liebe. Wobei die Autorin immer die wahre Geschichte als Gerüst benutzt, in die sie ihre Romanhandlung einfügt. Die in diesem Roman enthaltene(n) Liebesgeschichte(n) sind unaufdringlich und stimmig in die Handlung eingebaut und gleiten nicht ins Kitschige ab. Was nicht heißt, dass Tränen flossen beim Lesen. Der Krieg im Sudan, das Leben in Surrey, die Sehnsucht nach den Söhnen und Verlobten ' all das spiegelt das Leben auf den Landsitzen der englischen Adligen zum Ende des 19. Jahrhunderts wider.

Ein tolles Cover, welches ich samt Titel sehr passend finde. Auch das informative Nachwort und die schönen Sprüche zu den jeweiligen Abschnitten haben mir sehr gefallen. Sehr hilfreich ist am Ende das Personenverzeichnis.

Hier noch zwei Zitate, die die schöne Schreibweise verdeutlichen.
Wie ein herber Likör, der unter eine Süßspeise gerührt wird, sickerte die Gewissheit um den Abschied in den Tag…..
…Menschen, deren Gesichter in allen Farbtönen zwischen dunklem Honig, Rostbraun und Zimtfarben bis hin zu Kakao und Ebenholzschwarz Zeugnis ablegten von der über Generationen immer neu angerührten Mischung aus arabischem und afrikanischem Blut……
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