Sonntag, 22. Januar 2017

Buchbesprechung: Nicole C.Vosseler, Jenseits des Nils

Endlich  wieder eine Buchbesprechung. Ich dachte schon ich komm garnicht mehr dazu.



Jenseits des Nils von Nicole C. Vosseler (2013, Taschenbuch) #3211

Nicole C. Vosseler: Jenseits des Nils (Bastei-Lübbe)

Klappentext: Wie weit würden Sie gehen für die Liebe Ihres Lebens?
 Es war der beste Sommer ihres Lebens, jener Sommer 1881. Ein Sommer der rauschenden Feste, der Freiheit, der ersten Liebe. Im Herbst aber ziehen Jeremy, Stephen, Leonard, Simon und Royston für Queen Victoria und ihr Empire in den Krieg. Für Grace und ihre Freundinnen beginnt eine Zeit des Wartens auf den Bruder, den Freund, den Liebsten. Doch nicht alle kehren unversehrt zurück. Und Grace, die sich nicht damit abfinden will, dass Jeremy im Kampf gefallen sein soll, macht sich auf, um ihn jenseits des Nils, in der Wüste des Sudans, zu suchen.

Besprechung:
Den Sommer 1881 in Surrey, England, erleben neun Freunde, fünf junge Männer und vier junge Mädchen, wie in einem Traum. Unbeschwert feiern sie Feste und lernen die erste Liebe kennen, bis die Männer in den Krieg ziehen müssen. Man verspricht sich zu schreiben und die Mädchen wollen geduldig warten. Aber der Krieg hat so seine Tücken und es verläuft nicht alles so wie sie es sich vorgestellt haben.Auf den ersten 200 Seiten lernt man die einzelnen Personen kennen und die Verhältnisse zueinander, und obwohl es sehr viele sind, sind sie einem rasch vertraut. Jede einzelne Person wird sehr detailliert beschrieben und vor allem die Umgebung wird ausführlich dargestellt und mit vielen Feinheiten ausgeschmückt.
Sie stammen fast alle aus gut situiertem Haus und die Männer besuchten die Militärakademie in Sandhurst. Danach werden sie alle derselben Einheit zugeteilt und in den Sudan geschickt, selbstbewusst und strotzend vor Stärke. Sie wurden zur Unterstützung angefordert, während des Mahdi-Aufstandes die Zivilisten aus Khartoum zu evakuieren. Nach einigen Gefechten landen sie direkt im Gemetzel von Abu Klea, wo es keinen Ausweg mehr gibt. Nach viereinhalb Jahren Krieg ist nichts mehr so, wie es vorher war.
Unter anderem wird Jeremy vermisst, die große Liebe von Grace. Sie kann es nicht glauben und reist in den Sudan, um nach ihm zu suchen. Und auch die restlichen Freunde müssen mit ihrem jeweiligen Schicksal fertig werden, was allen nicht leicht fällt. Im Grunde genommen hat sich jeder verändert und ist reifer geworden.
Und so wie das Buch begonnen hat, so endet es auch, nach vielen Schicksalsschlägen und Erlebnissen, 13 Jahre später, im Sommer 1894, in Surrey, England.

Dieser Roman ist eine sehr spannende und gelungene Mischung aus Historie, Abenteuer und Liebe. Wobei die Autorin immer die wahre Geschichte als Gerüst benutzt, in die sie ihre Romanhandlung einfügt. Die in diesem Roman enthaltene(n) Liebesgeschichte(n) sind unaufdringlich und stimmig in die Handlung eingebaut und gleiten nicht ins Kitschige ab. Was nicht heißt, dass Tränen flossen beim Lesen. Der Krieg im Sudan, das Leben in Surrey, die Sehnsucht nach den Söhnen und Verlobten ' all das spiegelt das Leben auf den Landsitzen der englischen Adligen zum Ende des 19. Jahrhunderts wider.

Ein tolles Cover, welches ich samt Titel sehr passend finde. Auch das informative Nachwort und die schönen Sprüche zu den jeweiligen Abschnitten haben mir sehr gefallen. Sehr hilfreich ist am Ende das Personenverzeichnis.

Hier noch zwei Zitate, die die schöne Schreibweise verdeutlichen.
Wie ein herber Likör, der unter eine Süßspeise gerührt wird, sickerte die Gewissheit um den Abschied in den Tag…..
…Menschen, deren Gesichter in allen Farbtönen zwischen dunklem Honig, Rostbraun und Zimtfarben bis hin zu Kakao und Ebenholzschwarz Zeugnis ablegten von der über Generationen immer neu angerührten Mischung aus arabischem und afrikanischem Blut……
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