Samstag, 13. Dezember 2014

Buchbesprechung für Dezember 2014

Und wieder bin ich zu spät!
Aber gestern hatten wir direkt nach der Arbeit Weihnachtsfeier, da war ich dann nicht mehr in der Lage etwas zu schreiben.


Meine Buchbesprechung:

Ian McEwans: Abbitte (Doigenes)

Inhalt:
Im Landhaus Tilney wohnt die Familie Tallis: Vater Jack arbeitet im Innenministerium in London und kommt selten nach Hause. Die Mutter, Emily, besteht auf Einhaltung der Etikette in dem "upper-class"-Haushalt, steht aber wegen häufiger Migräneanfälle oft nicht zur Verfügung. Cecilia, die ältere Tochter, die nach ihrem Literaturstudium die Sommerferien auf dem Gut verbringen will, muss daher hin und wieder Hausfrauenpflichten übernehmen. Ihr gutmütiger Bruder Leon wohnt nicht in Tilney.

Häufiger Besucher im Haus ist der dreiundzwanzigjährige Robbie Turner, der Sohn der Reinemachefrau bei der Familie Tallis. Dem begabten, selbstbewussten jungen Mann finanziert Jack Tallis ein Literatur- und will ihm nun noch ein Medizinstudium finanzieren.

Die jüngere Tochter, die dreizehnjährige Briony, ist auf Harmonie und Ordnung bedacht. Da sie wie ein Einzelkind aufgewachsen ist, hat sie eine Neigung entwickelt, sich schriftlich auszudrücken. Mit schöpferischer Fantasie schreibt sie bereits mit elf Jahren ihre erste Geschichte. Ihrem Bruder Leon hat sie ein Theaterstück gewidmet, das sie anlässlich seines angekündigten Besuches aufführen will: "Die Heimsuchungen Arabellas".

An dem Tag, an dem Leon kommen soll, trifft Brionys Kusine Lola Quincey mit ihren Zwillingsbrüdern Jackson und Pierrot ein. Sie sollen den Sommer über auf dem Landgut bleiben, weil sich ihre Eltern getrennt haben. Briony kann die kokette, frühreife fünfzehnjährige Lola und die zwei neunjährigen Vettern nur mühsam überzeugen, in ihrem Theaterstück mitzuspielen. Dementsprechend schleppend und lustlos verlaufen die Proben. Sie muss sich eingestehen, dass ihr Vorhaben, das Stück aufzuführen, gescheitert ist.

Briony gehörte zu jenen Kindern, die eigensinnig darauf beharren, dass die Welt genau so und nicht anders zu sein hat.

Wütend läuft sie in den Park. Dort wird sie Zeugin von Geschehnissen, die sie nicht einordnen kann: So beobachtet sie zum Beispiel Cecilia, die sich am Triton-Brunnen mit Robbie um eine Vase rauft und plötzlich ihre Kleider abstreift, in das Wasserbecken steigt und dann ins Haus zurückgeht. Gegen Abend drückt Robbie ihr einen Umschlag in die Hand und bittet sie, diesen Cecilia auszuhändigen. Da ihr Robbies Verhalten seltsam erscheint, öffnet sie das Kuvert und liest den Brief. Auf den ersten Blick ist es ein Liebesbrief, doch es kommt ein Wort darin vor, das sie – ohne es je gehört zu haben – obszön findet. Später beobachtet sie in der Bibliothek Robbie mit ihrer Schwester, auf die er – wie es Briony scheint – grob handgreiflich zugeht. (Sie ahnt nicht, dass Cecilia sich soeben von Robbie deflorieren ließ.) Als die beiden sich von Briony entdeckt sehen, rennt Cecilia mit den Händen vorm Gesicht davon. Kein Zweifel, so beurteilt Briony die Lage, ihre ältere Schwester muss von ihr beschützt werden.

Die Zeit der Märchen lag hinter ihr, im Verlauf nur weniger Stunden war sie Augenzeugin geheimnisvoller Vorgänge geworden, hatte ein unaussprechliches Wort gelesen, eine brutale Tat vereitelt und war, indem sie den Hass eines angeblich vertrauenswürdigen Erwachsenen auf sich gezogen hatte, zur Mitspielerin in jenem Drama des Lebens geworden, das außerhalb der Kinderstube stattfand.

Mit Lola scheint auch etwas nicht zu stimmen, sie ist am Arm zerkratzt und beklagt sich über ihre Brüder, die dauernd quengeln und nach Hause wollen. Briony versucht, die sonst so forsche Kusine zu trösten und schiebt deren eigentümliches Verhalten auf das angespannte Verhältnis von Lolas Eltern.

Leon trifft schließlich ein und wird von Briony überschwänglich begrüßt. Er hat einen Freund mitgebracht, Paul Marshall. Der vermögende, eher unelegante Besitzer einer Schokoladenfabrik langweilt die Gesellschaft mit seiner Angeberei: Im bevorstehenden Krieg ist er als Lieferant von Schokoriegeln als Proviant für die Armee im Gespräch.

Das Abendessen verläuft in gereizter Atmosphäre. Lolas Brüder verlassen mit einer vorgeschobenen Entschuldigung die Tafel. Dann entdeckt man auf einem Stuhl eine von den Zwillingen zurückgelassene Nachricht: Wir sind weg, wir wollen nach Hause. Eilig versorgt man sich mit Fackeln, um nach den Davongelaufenen zu suchen; weit können sie noch nicht sein. Briony schließt sich keiner der verschiedenen Suchgruppen an. Aufgeregt und verärgert stiehlt sie sich allein davon, um ihren Vettern auf die Spur zu kommen.

Im nächtlichen Park entdeckt sie zwei Personen – undeutlich zwar, aber soviel kann sie sehen, dass diese sich körperlich sehr nahe sind. Ein Mann springt auf, läuft davon und Lola bleibt verstört im Gras sitzen. Tröstend redet Briony auf ihre Kusine ein, die verletzt zu sein scheint, und versichert ihr, dass sie den Mann erkannt habe und mit ihrer Aussage für entsprechende Bestrafung des Wüstlings sorgen werde.

Die Missdeutung ihrer Beobachtung von Cecilias und Robbies Verhalten während des Tages verleiten Briony zu dieser verhängnisvollen Behauptung, die nicht nur für das Leben Robbies folgenschwere Auswirkungen haben wird.

Gegen Morgen taucht Robbie mit den zwei Jungen auf – da erwartet ihn bereits die Polizei mit Handschellen.

( Erst sehr viel später, als Paul Marshall und Lola Quincey heiraten, wird angedeutet, dass das Mädchen nicht von Robbie Turner, sondern von dem Schokoladenfabrikanten vergewaltigt wurde, was man als aufmerksame Leserin aber sofort vermutet!)
Dreieinhalb Jahre verbringt Robbie unschuldig im Gefängnis. Cecilia darf ihn nicht besuchen; sie können sich nur schreiben. Nach Verbüßen seiner Strafe wird er 1939 gleich zum Militär eingezogen.

Cecilia ist jetzt Krankenschwester in London; das schätzen die Eltern nicht besonders. Von ihrer Familie fühlt sie sich sowieso verraten und hat sich von ihr losgesagt. An Robbie schreibt sie:

Sie haben sich gegen dich gewandt, alle, sogar mein Vater. Als sie dein Leben zerstörten, haben sie auch meines zerstört. Sie zogen es vor, der Aussage eines dummen, hysterischen Mädchens zu glauben. Sie ermutigten Briony sogar noch, als sie ihr keine Wahl ließen, es sich noch einmal zu überlegen. Sie war erst dreizehn, ich weiß, aber ich will nie wieder auch nur ein Wort mit ihr reden. Was die anderen betrifft, so kann ich ihnen das, was sie getan haben, niemals verzeihen. ... Ich habe jetzt Raum zum Atmen. Und vor allem habe ich dich, für den ich leben kann. Realistisch gesehen hätte ich mich früher oder später sowieso zwischen dir und meiner Familie entscheiden müssen ...

Robbie erlebt den Krieg in Nordfrankreidch beim Rückzug des britischen Expeditionsheeres nach Dünkirchen mit all seinen Strapazen und unvorstellbaren Grausamkeiten. Der einzige moralische Halt, der ihm in seiner Verzweiflung bleibt, sind die Briefe Cecilias, deren Inhalt er sich immer wieder vorsagt: "Ich warte auf dich. Komm zurück."

Die inzwischen achtzehnjährige Briony ist nicht zum Studium nach Cambridge gegangen. Sie lässt sich in London als Krankenpflegerin ausbilden. "Kannst du dir Briony mit Bettpfanne vorstellen?", wundert sich Cecilia. Kaum ist die junge Lernschwester ein paar Tage im Krankenhaus tätig, als die ersten Schwerverwundeten aus dem Krieg eingeliefert werden. So wird sie schnell mit verwahrlosten, verstümmelten und vor Schmerzen schreienden Patienten konfrontiert. Mit vollem Einsatz und ohne Rücksicht auf ihr persönliches Befinden versorgt sie die frisch operierten Soldaten.

Die weitere Geschichte setzt sechzig Jahre später im Jahre 1999 wieder ein, zu Brionys 77. Geburtstag. Sie ist doch noch eine anerkannte Schriftstellerin geworden und kümmert sich um die Bibliothek im Archiv des Imperial War Museum. Anläßlich ihres Geburtstages fährt sie nach Tilney, wo ihr die Nachkommen der Zwillingsbrüder ein Fest ausrichten. Das Landgut wurde inzwischen zu einem Hotel umgebaut, und von den Verwandten kennt sie fast keinen mehr. Das seinerzeit von ihr für Leon geschriebene, aber nicht aufgeführte Theaterstück wird ihr zu Ehren nach vierundsechzig Jahren gespielt. Nach diesem anstrengenden Tag hängt die alte Dame nun allein in ihrem Hotelzimmer ihren Gedanken nach.

Das Problem in allen diesen neunundfünfzig Jahren lautete folgendermaßen: Wie vermag eine Schriftstellerin Absolution zu erlangen, wie Abbitte zu leisten, wenn sie, die mit uneingeschränkter Macht über das Ende entscheidet, zugleich auch Gott ist? Es gibt niemanden, kein Wesen, kein höheres Geschöpf, an das sie appellieren, mit dem sie sich versöhnen, das ihr verzeihen könnte. Außer ihr ist nichts. In ihrer Fantasie hat sie die Grenzen und Bedingungen festgelegt. Keine Absolution für Götter oder für Romanschriftsteller, auch wenn sie Atheisten sind. Das war schon immer eine unlösbare Aufgabe, aber ebendarauf kam es an. Der Versuch allein zählte.


Besprechung:
Das erste Kapitel handelt von einem einzigen ereignisreichen Sommertag. Die Geschichte ist so raffiniert angelegt, dass der Leser immer mehr weiß als die Handlung eigentlich zu erkennen gibt. Durch Wiederholungen von Szenen aus wechselnden Perspektiven werden die Motivationen der handelnden Personen verständlich, und zugleich veranschaulicht Ian McEwan damit die Unzuverlässigkeit subjektiver Wahrnehmungen.
Der Stil dieses ersten Teils ist dem Umfeld der gebildeten, wohlhabenden Familie angepasst: elegant, blumig und an die Romantradition des 19. Jahrhunderts anknüpfend. Spannend erzählt ist die Geschichte obendrein.
Auf die psychischen folgen die physischen Verletzungen: Im zweiten und dritten Kapitel, in denen Ian McEwan die Gräuel im Krieg und das Elend im Lazarett beschreibt, ist der Stil umgangssprachlich, realistisch und voller grausamer Details.
Die knapp dreißig Seiten, auf denen die alte Dame Briony über ihren Lebensabend nachdenkt, sind eine warmherzige Beschreibung einer altersmilden, klugen Frau.

Ich fand das Buch spannend und ein wirkliches Lesevergnügen!
Werde mir sicher noch andere Werke des Autors kaufen.

Das waren die 12 Besprechungen der BuchBlogParade und Eva Maria Nielsen wird in lockerer Folge weiter Besprechungen schreiben, wie sie geschrieben hat.
Danke dafür!! Ich werde auch versuchen jeden Monat um den 12. weiter ein Buch zu besprechen, denn dann habe ich jeden Monat ein Ziel und ich lasse das Bücher lesen nicht so schleifen.
Vielleicht machen ja auch andere weiter.

Vielen Dank für diese tolle Idee die du hattest Eva.

Freitag, 14. November 2014

BuchBlogParade November 14

Es tut mir sehr leid, ich bin schon wieder zu spät dran!
In den letzten Tagen wieder ständig zu lange im Büro gewesen, war dann einfach zu fertig um noch an den PC zu gehen.

Aber jetzt zu meiner Besprechung:

Arno Geiger. Der alte König in seinem Exil  (dtv Taschenbuch)

Klappentext:
Wenn einer nicht mehr denken kann wie früher, was ist das für ein Leben? Arno Geigers Vater hat Alzheimer. Die Krankheit löst langsam seine Erinnerung und seine Orientierung in der Gegenwart auf, lässt sein Leben abhandenkommen. Arno Geiger erzählt, wie er nochmals Freundschaft mit seinem Vater schließt und ihn viele Jahre begleitet. In nur scheinbar sinnlosen und oft so wunderbar poetischen Sätzen entdeckt er, dass es auch im Alter in der Person des Vaters noch alles gibt: Charme, Witz, Selbstbewusstsein und Würde. Arno Geigers Buch ist lebendig, oft komisch. In seiner tief berührenden Geschichte erzählt er von einem Leben, das es immer noch zutiefst wert ist, gelebt zu werden.


Warum dieses Buch? Ich hatte davon gehört, es fiel mir in die Hände und natürlich beschäftigt man sich in meinem Alter auch mit solchen Gedanken.
Arno Geiger hat kein Buch über Alzheimer geschrieben, sondern über seinen Vater und eine Vater-Sohn-Beziehung.
Er beschreibt seine Ungeduld und sein Unverständnis als die Familie endlich registriert, dass der Vater Alzheimer hat. Auch die Verzweiflung, und Scham über das plötzlich Unvermögen des Vaters.
Arno Geiger versucht durch Fragen und Nachfragen, auch zur Vergangenheit, einen neuen Zugang und des Besserkennenlernens zu seinem Vater zu bekommen und nach und nach entwickeln sich Strategien des liebevollen Umgangs miteinander.
Aber es wird niemals bitter oder rachsüchtig, sondern leicht und auch humorvoll. Wenn er beschreibt was für einen Wortwitz der Vater entwickelt, auch um selber mit den Lücken des nicht mehr Erinnerns und Verstehens umzugehen. Dann muss man unwillkürlich schmunzeln.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es macht auch vielleicht etwas Mut.




Sonntag, 12. Oktober 2014

BuchBlogParade Oktobber

Das ich dieses Büchlein lese - mir fehlen noch ein paar Seiten bis zum Ende- hat eine besondere Bewandnis.
Ich kam mit einem Kollegen ins   Gespräch über die allseits präsenten Krähen und Elstern in Berlin und dass sie im Sommer manchmal ganz schön nerven, wenn sie im Innenhof des Hauses in dem ich wohne in aller hergottsfrühe so rum krakelen und schimpfen. Eigentlich finde ich Krähen schön, Elstern sowie so und wenn man Krabbat, aber auch die kleine Dott (siehe Besprechung im Frühjahr) gelesen hat oder auch den Hitchcock Film "Die Vögel" gesehen hat stellt man fest diese Tiere haben etwas mystisches aber auch angsteinflößendes. Ach war nicht auch in dem Buch/Film " Die Wand" eine Krähe?!
Der Kollege erzählte mir dann von dem Buch und brachte es mir einige Tage später mit:

Cord Riechelmann: Krähen  (Ein Portrait)  (Matthes & Seitz Vlg.)

Cord Riechelmann ist selbst in zwei verschiedenen Welten zu Hause, so wie die Krähen, denen er dieses wunderschöne Büchlein widmet. Er ist studierte Biologe und Philosoph, ist also in einer “realen” und einer “geistigen” Welt beheimatet – so wie sein Objekt. Denn die Krähe, das lernen wir, ist nicht nur intelligentes (was Riechelmann mit einigen Beispielen belegt, wobei die Kenntnis darüber eigentlich schon zum Allgemeinwissen gehört) und ganz reales Mitgeschöpf, sie ist auch ein Tier der Mythen, der Sagen, der Götter. Angefangen aus den nordischen Götterwelten mit Wotans Raben bis hin zu den Krähen, die als Totemtiere der indigenen Völker Amerikas hohen Ansehen genossen. In Indien gar gibt es Pflegestationen, Altersheime für kranke, siech gewordene Krähen…
Ihr Status ist unterschiedlich. Raben begleiteten die Raubzüge der Wikinger, sie erfreuten sich am Aas (wie überhaupt im Mittelalter die Krähen zusammen mit Geiern für die hygienische Entsorgung von Aas sorgten, wobei ihnen die Tatsache, daß sie auch die Gehenkten und Gepfählten, die achtlos auf dem Anger dahinrottenden verzehrten, nicht zum Vorteil gereichte), an den Toten der Schlachten (etwas unglücklich die Wortwahl im Text: der “Schlachtvogel” sollte vllt besser der “Schlachtenvogel” heißen…) und wurden bald auch ohne Wikinger dadurch zum Boten der Toten – unterstützt sicherlich durch ihre schwarze Farbe. Im Amerika färbte das enge Verhältnis der Krähen zu Kojoten auf das Ansehen der Vögel ab: waren Kojoten für die Indianer heilige Tiere, verachteten die Weißen sie und daher auch den Raben. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, Krähenfüße für die Fältchen unter den Augen, der eingebildete Rabe aus den Äsopschen Fabel – Beispiele für die negative Konnotation, die mit diesem Vogel im westlichen Kulturkreis im Gegensatz zu vielen Naturvölkern besonders in Asien und Amerika einhergeht.
Aber nicht nur diese philosophischen und auch soziologischen Ausflüge unternimmt Riechelmann, natürlich beschreibt er auch die Krähe, den Raben an sich, sein Aussehen, sein praktisch ubiquitäres Vorkommen, sein Verhalten, seine Eigenschaften. So seltsam es scheint, sieht man die großen Schwärme, offensichtlich macht die intensive Landwirtschaft ihnen Probleme und so wird die Krähe oftmals zum Naturflüchter und siedelt sich in der Stadt an, wobei sie ihr Sozialverhalten an die geänderten Bedingungen anpassen kann – ihre natürliche Intelligenz, ihr Spieltrieb macht ihr dies leicht. Werkzeuggebrauch und -herstellung ist nachgewiesen, auch ein Ich-Bewusstsein scheint vorhanden, das (im Vergleich zum Säugerhirn völlig unterschiedlich strukturierte) Gehirn ist zu außergewöhlichen Gedächtnisleistungen fähig. 30.000 versteckte Samen in 6000 verschiedenen Verstecken. Hochachtung, auch vor dem, der das zählte (und zu einem belastbaren Ergebnis kam)…
Riechelmann ist herumgereist in der Welt, auf der Spur der Krähen. Diese haben 1979 vllt ihren größten Coup geleistet: in der EU trat die Europäische Vogelschutzrichtlinie in Kraft, die ausnahmslos alle Singvögel unter Schutz stellte. Und Krähen sind Singvögel, die größten sogar, aber kaum vorstellbar, daß ihr Schutz in diesem Ausmass beabsichtigt war… seitdem sind zumindest die Auswüchse jagdlicher Nachstellungen abgestellt.. auf der Spur der Krähen: Riechelmann beschreibt diejenigen Arten, die er selbst beobachten konnte auf allen Kontinenten, zwanzig an der Zahl.
“Krähen” ist ein Buch pro Krähe, Riechelmann, der in Berlin wohnt und Krähenbeobachtung vor der Haustür durchführen kann, beschreibt die Vögel mit viel Sympathie. Er versucht, viele Vorurteile, die gegen sie herrschen, auszuräumen oder zumindest zu relativieren, er versucht, Wohlwollen den Tieren gegenüber zu wecken und wartet mit vielen imponierenden Beispielen über ihre Fähigkeiten, ihr Verhalten und ihr Können auf. Und es gelingt ihm – vielleicht nicht gerade überschäumende Sympathie, aber doch vermehrtes Verständnis für die Vögel zu wecken, die uns seit altersher begleiten – im Guten wie im Schlechten.
Das Büchlein selbst (es ist in einer neuen Serie “Naturkunden“, die von Judith Schalansky bei Matthes&Seitz, Berlin, herausgegeben wird, erschienen) ist ein besonderes unter den Büchern, natürlich in Rabenfarbe gehalten, natürlich in schönem Druck auf schönem Papier, mit alten Abbildungen und mit Karten über die Verbreitungsgebiete.

Ich habe es fast in einem Rutsch gelesen (bis auf die letzten paar Seiten und die schaffe ich vielleicht noch heute Abend).
Ich werde mich nicht mehr über sie (Krähen, Elstern) beschweren und werde ihnen morgens weiterhin zusehen wenn sie über den Weg "watscheln", wenn ich  morgens im Tiergarten an ihnen vorbei radle.

Ein schönes und interessantes Büchlein!

BuchblogParade September

Da ich es letzten Monat nicht geschafft habe eine Buchbesprechung hier reinzustellen (ich hatte so wahnsinnig viel zu arbeiten, dann noch Besuch usw. und das Buch war dafür einfach zu dick)
will ich heute dieses für den September noch nachschieben und das für Oktober folgt gleich im nächsten Post!

Siba Shakib: Eskander (Goldmann)

Persien im Jahr 1908. Das Dorf ohne Namen litt unter der Dürre. Die Bewohner starben und glaubten, ihnen sei eine Gottesstrafe auferlegt worden, weil der Bach, der das Dorf mit Wasser versorgte, versiegt war. Als Eskandar, das von den Arbab ( Besitzer von Dörfern,Ländereien und Menschen)Verbotene wagte und über den Berg kletterte, sah er, dass die nach Petroleum suchenden Ausländer sehr wohl Wasser hatten und der Landbesitzer den Bach nur umgeleitet hatte. Nach dem Tod seiner Mutter ging der Junge wiederum über diesen Berg. Dort lernte er den kanadischen Ingenieur Richard kennen, der Eskandar in seine Obhut nahm. So lernte er die Kultur und die Sprache der Ausländer kennen. Richard schickte den Jungen nach kurzer Zeit zur Familie seiner Geliebten, die ein Kind von ihm erwartete. Dort hatte er die Möglichkeit ein Minimum an Bildung in der örtlichen Koranschule zu erlangen. In der Schule wurde das Talent des Jungen, Geschichten zu erzählen, schnell erkannt und so wurde er als Motivationshilfe beim nationalistischen Sturm auf Teheran eingesetzt. Für kurze Zeit kehrte Eskandar danach ins Camp der Ausländer zurück. So war er als Richards Boy dabei als das erste Erdöl im Iran gefunden und die Anglo-Persische-Oil-Company gegründet wurde. Aber eines Tages verkaufte Richard den Jungen an den Khan.
Siba Shakib erzählt um den Protagonisten Eskandar die interessante Geschichte Persiens von 1908 bis ins Jahr 2002. Mit Eskandar lässt sie den Leser die verschiedenen Abschnitte persischer Geschichte durchleben, er ist mittendrin, immer am Puls der Zeit.

Die Autorin führt die Hauptperson als Geschichtenerzähler in den Roman ein, im Verlaufe der Handlung erlebte ich Eskandar allerdings fast ausschließlich als Geschichten“erleber“.
Die Sprache des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die arabischen Einflüsse waren deutlich spürbar, trotzdem wirkte der Roman nicht zu blumig.
Es ist der Autorin auch sehr gut gelungen, zu verdeutlichen, dass aus dem Kind Eskandar langsam ein Erwachsener wird. Spricht Eskandar zu Beginn des Romans in kindlich kurzen Sätzen, änderte sich dies mit der Zeit.
Das im Buch enthaltene Glossar erleichtert es dem Lesern die unbekannten arabischen Begriffe zu verstehen.
Die ersten Jahre werden sehr ausführlich beschrieben und je mehr sich die Autorin der Gegenwart nähert, desto schneller und kürzer werden die Berichte darüber, so, dass die letzten 20 Jahre auf weniger als einhundert Seiten abgehandelt werden, das finde ich etwas verwunderlich.
Die ersten einhundert Seiten des Buches habe ich mit sehr viel Freude gelesen, danach fühlte es sich etwas zäher an, was aber auch daran liegen kann, dass ich immer wieder lange Unterbrechungen hatte.

In diesem Buch lernt man viel über den Iran und die Lebensweise in diesem uns so fremden Land.
Das Buch ermöglicht einen Blick hinter die Schlagzeilen der westlichen Pressemeldungen, die unseren Blick auf Länder wie den Iran prägen. Ich hoffe, dass das Buch viele Leser findet, die dadurch ihren Schwarz-Weiß-Blick auf die Welt ein bischen ändern.

Ich kann es sehr empfehlen.


Montag, 11. August 2014

Buchbesprechung für August 14

Diesmal ist es ein Buch, das eigentlich ein Nachfolgeband ist - was ich aber nicht wusste als ich es gekauft und gelesen habe. Erst beim Lesen wurde mir das klar. Aber ich finde man kann es sehr gut lesen ohne den 1.Band gelesen zu haben.

Der Titel:

Jan-Philipp Sendker: Herzenstimmen

Zehn Jahre ist es her, seit Julia Win aus Burma als anderer Mensch zurückkehrte. Sie hatte ihren Vater gesucht, den Bruder gefunden und war beseelt gewesen von der schönsten Liebesgeschichte, die sie je gehört hatte. Doch in der Zwischenzeit wurde sie von ihrer Karriere in einer New Yorker Anwaltskanzlei längst wieder in das rastlose westliche Leben zurückgeholt. Da erreicht sie ein rätselhafter Brief ihres Bruders U Ba aus Burma, und mit dem Brief kommt nicht nur die Erinnerung zurück, sondern Julia wird auch klar, dass sie die Lehren von damals über die Liebe und das Leben vergessen hat. Und seit sie den Brief gelesen hat, geschieht Seltsames: Immer wieder spricht eine fremde innere Stimme zu ihr, deren Fragen Julia Angst machen, aber auch eine tiefe Sehnsucht wecken. Hat der alte burmesische Mönch, den sie um Rat fragt, mit seiner Vermutung recht, dass zwei Seelen in Julias Brust wohnen? Und was kann sie von dieser anderen, ihr unbekannten Seele lernen? Schon fürchtet Julia, den Verstand zu verlieren, doch dann wird ihr klar, dass nur ihr Bruder in Burma ihr helfen kann. Mit seiner Hilfe muss Julia dem Ursprung und dem Geheimnis der Stimme auf den Grund gehen, um zwei Seelen zu versöhnen und das Glück zu finden.


Der Autor erzählt vom Schicksal eines Liebespaares. Dieses Mal jedoch stehen die beiden Söhne des Paares im Vordergrund. Sendker erzählt von der Liebe einer Mutter und vom verzweifelten Wunsch eines Sohnes, diese Liebe zu erleben.

Er zeigt Burma als ein teilweise entmystifiziertes Land, die Macht des Militärs ist allgegenwärtig. Dies wird dem Leser ebenso vor Augen geführt, wie die Hilflosigkeit, mit der die Bevölkerung einem maroden System gegenüber steht.

Ich finde es ist ein wunderbares Buch, auch wenn das 1. mystischer sein soll.
Ich mag die Sprache und die Bilder die sie hervorruft.
Ich wollte das Buch beim Lesen kaum aus der Hand legen.

Den 1.Band werde ich mir auch noch kaufen. Ich habe von dem Autor bis dahin noch nichts gelesen gehabt. Das wird nun nachgeholt.

Sonntag, 13. Juli 2014

Buchbesprechung für Juli 2014

Meine Buchbesprechung für diesen Monat

Rachel Joyce: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry  (S.Fischer Vlg)

Kurz zur Geschichte:
Harold Fry lebt mit seiner Frau Maureen ein bescheidenen, langweiliges, ödes, Leben. Der Sohn David scheint längst aus dem Haus zu sein, der Kontakt sporadisch. Der Alltagstrott ist lähmend. Zwischen die ordentlichen Gardinen, die blitzenden Fenster und den porentiefreinen Teppich flattert eines Tages der Brief einer ehemaligen Kollegin Harolds, Queenie Hennessy, ins Haus. Sie schreibt Harold, um sich zu verabschieden. Sie sei an Krebs erkrankt. Harold trifft diese Nachricht tief, obwohl er Queene beinahe vergessen hatte. Er versucht eine Antwort zu formulieren, was ihm sehr schwer fällt:
„Liebe Queenie, danke für Ihren Brief. Es tut mir leid. Alles Gute – Harold (Fry).“ (Seite 13).
Er nimmt den Brief und will ihn zum Briefkasten bringen. Dort angekommen denkt er an die paar Worte, die er Queenie geschrieben hat und schämt sich für ihre Dürftigkeit.Er stellt sich vor, wie er nach Hause zurückkehrt, wie das Leben genauso weitergeht wie bisher.Er schafft es nicht den Brief einzuwerfen.
"Eigentlich ist es ein schöner Tag" (Seite 19).
 
Er hatte ja sonst nichts zu tun da konnte er genauso bis zum nächsten Briefkasten laufen. Dann zum nächsten,dann wieder zum nächsten und zum nächsten...Auf seinem Weg denkt er nach. Über sich, Maureen und David, seine Eltern. Neben allen Gedanken, die ihm nur so durch den Kopf zu schießen scheinen kristallisiert sich eine Frage heraus, die ihn plötzlich ergreift:
„Wer bin dann eigentlich ich?“ (S. 19).
Er kommt auf eine völlig absurde Idee: er will zu Queenie laufen. Von Südengland bis an die schottische Grenze nach Berwick upon Tweed. Hinter dieser Idee steht noch ein viele verrücktere Idee, nämlich die, dass Queenie so lange leben würde, wie er sich auf dem Weg zu ihr befände. Er informiert das Hospiz, in dem Queenie lebt:
„Sagen Sie ihr, Harold Fry ist auf dem Weg. Sie braucht nur durchzuhalten. Denn ich werde sie retten, wissen Sie. Ich werde laufen und sie muss weiterleben.“ (S. 28).
Zugegeben eine völlig absurde Vorstellung - aber diese Vorstellung treibt Harold an zu laufen. Seine Reise ist nicht nur das Zurücklegen von Kilometern - eine Reise, insbesondere eine Pilgerreise, ist immer auch eine Reise zu sich selbst. So ergeht es in den einsamen Stunden auf seinem Weg auch Harold. Die Gedanken kreisen - um fast alles, was in seinem Leben eine Rolle gespielt hat. Auf diese Weise lernt der Leser Harold kennen - durch dessen Erinnerungen und Gedanken. Im Laufe des Buches wird Harold ein alter Bekannter; man erfährt vieles über seinen Beruf, die restliche Familie, die Beziehung zu seinem Sohn, die Beziehung zu seinem eigenen Vater, der verstört aus dem Krieg zurück kam. Immer wieder setzt er sich auch mit seiner Ehe zu Maureen auseinander. Anfangs nicht nur positiv, kommt er doch schließlich zu der wichtigen Erkenntnis:
„Er konnte sich selbst nicht mit einer anderen Frau als Maureen vorstellen. Sie hatten so viel miteinander geteilt. Ohne sie zu leben wäre, als würden ihm alle lebenswichtigen Organe genommen und von ihm bleibe nichts als eine leere, zerbrechliche Hülle.“ (S. 154).
Parallel zu Harold durchlebt Maureen die gleichen Gedankengänge, grübelt und erinnert sich. Ihre Empfindungen schwanken ebenso wie Harolds. Anfangs wütend über sein Verschwinden, wird sie im Laufe der Zeit weicher und erinnert sich an den Mann, den sie einmal geliebt hatte.
„Maureen fragte sich, wo Harold wohl schlief, und wünschte, sie könne ihm gute Nacht sagen. Sie reckte den Hals zum Himmel und suchte in der Dämmerung nach dem ersten Sternfunkeln.“ (S. 185).
Neben der Erkenntnis über sich und sein Leben ist Harolds Reise auch von totaler Erschöpfung geprägt - sie bringt Harold an die Grenzen seiner körperlichen und emotionalen Leistungsfähigkeit.

Die Geschichte ist keine philosophische Abhandlung über den Sinn des Lebens . Hochtrabende Formulierungen oder sinnschwangere Gedanken der Protagonisten fehlen. Was der Leser bekommt ist ein Blick auf ein ganz normales Leben, das manchmal ein Ereignis oder Anreiz braucht um sich aus seiner Tristesse zu befreien.
Es ist eine Geschichte über Tapferkeit und Geheimnisse, Liebe und Loyalität.(Klappentext)
Das Ganze ist gewürzt mit ein klein bisschen Romantik, mit Dramatik, Trauer, aber auch Freude über die Menschen, denen man einfach so am Straßenrand begegnet.
Deshalb hat es mir vielleicht so gut gefallen - ein ganz normales Leben, eben wie du und ich und viele Tausende es vielleicht führen könnten.

Ich werde es sicher weiter reichen und verschenken.


Freitag, 13. Juni 2014

Buchbesprechung für den Monat Juni

Puh, nun bin ich wieder einen Tag zu spät, aber gestern Abend kam mir ein Termin dazwischen und danach war ich nicht mehr in der Lage etwas zu schreiben.
SORRY


Meine Buchbesprechung

Marina Fiorato:  Das Geheimnis des Frühlings  (Limes Vlg.)

Im Florenz der Renaissance schlägt sich Luciana Vetra, genannt Chi-Chi, ein neugieriger Freigeist mit frechem Mundwerk, als Prostituierte durchs Leben. Dem berühmten Maler Botticelli steht sie, auf Wunsch ihres besten Kunden Bembo, Modell für das Gemälde "Primavera (Frühling). Nach einer Auseinandersetzung mit dem Maler traut sie sich nicht mehr nach dem Honorar zu fragen und stiehlt ihm als Ausgleich die Miniaturvorlage für das geplante große Gemälde. Damit setzt sie Ereignisse in Gang, von denen sie lieber verschont geblieben wäre. Ihr Zimmer wird durchsucht, ihre Mitbewohnerin getötet. Sie geht zu Bembo, der tot in seinem Blut liegt und für dessen Mörderin sie gehalten wird. In der Kirche Santa Croce bittet sie den ihr bekannten Novizen Guido della Torre, den sie allein durch den Kontakt zu ihm in die Sache hineingezogen hat, um Hilfe. Als ein Mitbruder bei der Begegnung, auf Grund einer Verwechslung, ebenfalls getötet wird, wird Ihnen klar dass sie sich beide in tödlicher Gefahr befinden und fliehen vor ihren Verfolgern. Sie verstehen schnell, dass ihre Gefährdung mit dem Bild zu tun hat. Ihre Bemühungen, das Bild zu entschlüsseln, bringen sie einer großen politischen Verschwörung auf die Spur.

Die Handlung des Romans führt in den Jahren 1481 und 1482 in zehn Teilen durch acht Städte, deren Namen mit Datumsangabe die Teilüberschriften bestimmen. Der Epilog beschreibt kurz drei Ereignisse aus dem Jahre 1492. Chi-Chi und Guido, die beiden Helden wider Willen, müssen haarsträubende Abenteuer bestehen, Verfolgungsjagden, Prügeleien, unangenehmer Kontakt mit Piraten, Aussicht auf eine Existenz als Sklaven und anderes mehr bestimmen ihren Weg.

Die Fluchtbewegung der beiden Helden folgt einem einfachen Schema: Ankunft in einer fremden Stadt – Kontakt mit Menschen, die weiterhelfen oder bedrohen – Teilentschlüsselung des Bildes – Ortswechsel.
Chi-Chi bedient sich zur Strukturierung ihres Denkens exzessiv der Dreiheit.
Der Entdeckungen, Einsichten, Gründe, Fakten, Gedanken und Personen gibt es immer wieder drei. Im Text etikettiert, kursiviert, durchgezählt als credo uno (due, tre), cosa uno, obezione [sic, = obiezione] uno, qualcosa uno, ragione uno, fatto uno, scoperta uno, figura uno und mit den zugehörigen Informationen versehen.


Ich fand den Roman spannend, obwohl mich mit Italien nicht so viel verbindet.
Deshalb kann ich die Beschreibungen der Städte nicht wirklich nachprüfen, aber das muss man ja vielleicht auch nicht.
Ich wollte mal wieder etwas lesen was mich fesselt und entspannt und das ist gelungen.

Vielleicht lese ich noch eines der anderen Werke der Autorin.

Montag, 12. Mai 2014

Buchbesprechung für den Mai

Alex Capus:  Reisen imLicht der Sterne

Reisen im Licht der Sterne ist ein 2005 verfasstes Buch des Schweizer Schriftstellers Alex Capus.

Kein Roman und auch kein Krimi, eher Biografie und Fiktion - Alex Capus reist auf den Spuren des berühmten Robert Louis Stevensons in die Südsee und betätigt sich als Detektiv. Ausgangspunkt ist eine Wendung in Stevensons Leben, der seine zahlreichen Biografen in Capus Augen zu wenig Beachtung geschenkt haben: Warum ließ sich der schwer lungenkranke Dichter für den Rest seines Lebens auf Samoa nieder. Obwohl er und seine Familie die Insel nicht sonderlich mochten und das extreme Klima Gift für seine Gesundheit war? Im Dezember 1889 kommen sie auf ihren ausgedehnten Reisen durch den Pazifik auf Samoa an. Eigentlich will sich Stevenson nur ein paar Tage umsehen und dann zurück in seine schottische Heimat. Doch dann kauft er mit seinen letzten Ersparnissen ein großes Stück Dschungel, um sich dort niederzulassen.
Warum nur, fragt sich Capus und macht sich auf eine packende Spurensuche. Tatsache ist jedenfalls, dass die Stevensons anfangs unter ärmlichen Bedingungen -- Abendessen: eine Avocado für alle -- auf ihrem Anwesen hausten, sich aber bald eine prunkvolle Villa hinstellen ließen und auch die nächsten Jahre auf großem Fuß lebten. Könnte es nicht sein, dass Stevenson nicht nur ein weltberühmtes Buch über eine Schatzinsel schrieb, sondern auch selbst einem Piratenschatz auf die Spur gekommen war? Und zwar dem legendären Kirchenschatz von Lima, der 1821 auf der Kokos Insel vor Costa Rica versteckt worden sein soll. Aber, so findet Capus heraus, es gibt unweit von Stevensons neuem Domizil auch eine kleine Insel, die auf alten holländischen Seekarten "Cocos Eylandt" genannt wurde.

Fazit:
Ich hatte dieses Bändchen geschenkt bekommen und wäre in einer Buchhandlung eher nicht auf die Idee gekommen es zu kaufen.
Aber:
Eine lesbare und interessante Geschichte über einen berühmten Schriftsteller. Teilweise mit – für mich – langweiligen Informationen über geografische Details des Pazifik, langweiligen Informationen über die Seeschifffahrt … aber sehr interessanten persönlichen Informationen über Robert Louis Stevenson (ein sehr reiselustiger Mann) und seine Familie. Der Schreibstil von Capus hat mir sehr gut gefallen – ich werde ihn sicher noch mal lesen, dann aber eine Erzählung.

Zitat:
Zu gerne würde man wissen, wieso ausgerechnet dieser Berg- der dem unbefangenen Betrachter ein ganz gewöhnlicher Hügel ist, wie es noch viele gibt- weshalb ausgerechnet dieser Berg Stevensons Aufmerksamkeit dermaßen fesselte. Weshalb Mount Vaea und kein anderer, unter allen Bergen  Samoas, Hawaiis und Tahitis? Interessant ist, dass Louis, der sonst wirklich alles zu Papier brachte, was ihn bewegte, und der am liebsten alles gedruckt sah, was er zu Papier brachte- interessant ist also, dass er Mount Vaea in seinen Briefen, Romanen und Reportagen kaum eines Wortes würdigt.

Samstag, 12. April 2014

Meine Buchbesprechung für die BuchBlogParade April

Dieses Buch habe ich in den letzten Wochen gelesen.

Nicholas Shakespeare: Die Erbschaft

Andy Larkham ist spät dran. Er will zur Beerdigung seines Lieblingslehrers, der ihm einmal sagte: «Es ist schwer, etwas aus sich zu machen.»
Wie immer zu spät, sitzt er nun bei der vermeintlichen Beerdigung seines Lieblingslehrers (der ihm ein Manuskript hinterlassen hat) und wundert sich, dass außer ihm nur noch eine alte Dame da sitzt. Komisch, der Lehrer war doch so beliebt! Am Ende erfährt er, dass er einer falschen Trauerfeier beigewohnt hat. Es war die Beerdigung Christopher Madigans. Durch diese Verwechselung erbt Andy 17 Millionen Pfund.

Was macht man, wenn eigene Zerstreutheit dazu führt, dass man zum Erbe eines riesigen Vermögens von um die 17 Millionen Dollar wird? Einfach so weiterleben, die Umstände ignorieren, wie es dazu kommen konnte? Soll er ein Leben in Luxus führen, den Job kündigen und einen Schnitt mit dem alten »Ich« machen? Menschlich, wenn man der Versuchung erliegt, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und den neuen Reichtum zu genießen. Genauso verfährt auch Andy Larkham, der Protagonist des Romans »Die Erbschaft« von Nicholas Shakespeare.
Doch ganz so unproblematisch, wie die Sache am Anfang scheint, ist es dann doch nicht. Andy fühlt sich nicht wohl bei dem Gedanken, nicht zu wissen, aus welchem Grund gerade er zu diesem unverhofften Vermögen gekommen ist. Vor allem die Art und Weise, in der das Testament verfasst wurde, gibt einige Rätsel auf. Auch er selbst verändert sich. Alte Freunde wenden sich ab und er entfernt sich immer mehr von seinem alten »Ich«. Sein bester Freund David drängt ihn herauszufinden wer Christopher Madigan war und über sein Leben ein Buch zu schreiben.
Andy macht sich schließlich auf die Suche. Auf eine Suche nach dem Ursprung des Geldes und seiner Geschichte. Denn er ahnt, dass das Geld nur so wirklich sein gefühltes Eigentum werden und er wieder zu sich selbst finden kann.

Es wird schnell klar, dass die Story mehr als reine Unterhaltung zu bieten hat.
Spätestens als Andy sich bei seinen Nachforschungen mit der Geschichte Armeniens auseinandersetzen muss, Themen wie Einsamkeit, Lüge, verratener Liebe und Enttäuschung von Bedeutung werden, bekommt die Handlung eine Dynamik. Der Lebemann Andy, der vor der Erbschaft weder besonders ehrgeizig war, noch sich großartig für seine Mitmenschen interessierte, seinen Job – er war Lektor für Bücher in einem kleinen Ratgeberverlag– zwar liebte, ihn aber nicht mir voller Hingabe erfüllte, verändert sich. Das Geld wirft Fragen auf, die er sich ansonsten wohl eher nicht gestellt hätte. Es weckt Skrupel und macht ihm klar, dass auch er menschliche Verpflichtungen hat, denen er nachkommen muss. Allein schon um seiner selbst Willen, aber auch aus Respekt vor seinen Mitmenschen. War die verpasste Beerdigung seines Lehrers der ausschlaggebende Punkt für seinen Reichtum, erkennt Andy, dass die verschiedenen Umstände, der Tod seines Lehrers, die Geschichte seines Erblassers, dessen Tochter, der Haushälterin und seine eigene Gemeinsamkeiten aufweisen. Er macht es sich zur Aufgabe, die Biografie seines Gönners ins rechte Licht zu rücken, damit wenigstens nach dessen Tod die Erinnerungen seiner Tochter nicht durch Intrigen verdorben sind und ein posthumer Frieden geschlossen werden kann.

Wie werde ich der, der ich bin’, ’nicht jeder ist das was er ist’. Was macht die Geschichte aus einem Menschen. Das sind die eigentlichen Fragen, die in diesem Roman auftauchen. und überall im Buch taucht auch Montaigne auf. Er glaubte z.B, ‘das Wichtigste auf Erden sei zu wissen, wie man zu sich selbst findet’. und vieles mehr.

Ein sehr spannend geschriebenes Buch über die Menschlichkeit.

Zitat: "Weißt du noch, wie ich sagte, du wärest nicht ohne Grund zu spät gekommen? Du hast diese siebzehn Millionen nicht umsonst erhalten. Betrachte es als Vorschuss auf ein Buch, das du noch nicht geschrieben hast. Als du bei der Beerdigung aufgetaucht bist, hast du den Vertrag abgeschlossen. Seitdem hast du das gemacht was jeder Scharlatan macht: deinen Vorschuss verprasst. Doch du musst auch ein bisschen rackern. Du musst ein bisschen schwitzen, um dich aus der Sackgasse zu schreiben, in die du geraten bist."

Montag, 17. März 2014

Meine Buchbesprechung für den März

Zunächst muss ich mich entschuldigen, dass ich es nicht zum 12.3. geschafft habe, aber ich hatte soviel beruflichen Stress, dass ich oft erst um 23 Uhr zu Hause war und nicht in der Lage noch irgendetwas zu schreiben.

Also mein Buch für den März ist 1. ziemlich alt und 2. umfasst es eigentlich 3 Bände, von denen ich bisher 2 gelesen habe (beim 2. bin ich auf den letzten Seiten!)

Den 1. Band habe ich seit meiner Kindheit und fand es immer extrem schade, dass ich die Folgebände nicht hatte (übrigens auch meine Tochter, der ich den Band vorgelesen hatte). Immer wieder habe ich danach gesucht und letztes Jahr vor Weihnachten im Netz gefunden.

Diese Bücher sind eine Mischung aus Sage/Märchen-Geschichts -und Geographiebuch und eine Entwicklungsgeschichte. Veröffentlicht 1943- ich habe aber auch schon 1938 gelesen.


Tamara Ramsay: Wunderbare Fahrten und Abenteuer der kleinen Dott

  Die kleine Dorothea ( sie lebt in einem Dorf im Westen der Prignitz am Rambower See)geht entgegen der Bitte der Eltern, an Mittsommer heimlich über die Wiesen zu der Stelle, an der das ganze Dorf Mittsommer feiert. Sie sollte aber aber zu Hause bleiben um auf den schlafenden kleinen Bruder und die schlafende kranke kleine Schwester aufzupassen.
Um nicht gesehen zu werden läuft sie durch die moorigen Wiesen und als sie am Festplatz ankommt sieht sie wie ihr kleiner Bruder mit dem kranken Schwesterchen dort steht und erzählt dass Dott (so wird sie genannt)verschwunden war als das kranke Schwesterchen aufwachte.
Die kleine Dott schämt sich ganz furchtbar, will aber die Strafe annehmen und geht zu den Menschen- aber sie stellt fest, dass sie sie übersehen und nicht zuhören. Erst von einem alten Schäfer erfährt sie,als alle weg sind, dass sie niemand sehen kann.
Durch ihn erfährt sie dass ihr bei dem Gang durch die Wiesen wohl eine Rennefarre Blüte in den Schuh gefallen ist- sie ist jetzt unsichtbar für die Menschen,sie kann die Blüte nicht aus dem Schuh schütteln, da der Schuh nicht mehr auszuziehen ist-d.h. sie muss die Schuhe so lange anbehalten bis sie durchgelaufen sind und abfallen. Die Rennefarre bewirkt aber auch, dass sie die Sprache der Tiere und der Geistwesen versteht und dass sie in die Vergangenheit sehen kann.
Sie will erst wieder in ihr Heimatdorf zurückkehren wenn sie wieder sichtbar ist.
Später beschließt sie dann auch unbedingt ein Mittel zu finden um ihre kränkelnde Schwester heilen zu können.

Die kleine Dott versucht sich mit den Tieren anzufreunden um nicht alleine und schutzlos auf der Reise zu sein. Die Tiere flüchten vor ihr und nach einiger Zeit geben ihr ein Storch und ein Schwarzspecht eine Aufgabe um die Anerkennung der Tiere zu erlangen. Das geht nur wenn sie auf der Hundertjahre -Versammlung bei Frau Harke (Frau Holle) 3 Fürsprecher unter den Tieren findet. Dafür muss sie einigen Tieren helfen und sie vor Unglück rettten.
Es beginnt ein Abenteuer mit einem Graureiher, einem Uhu. Nachdem sie letztendlich vor Frau Harkes Hochsitz tritt und 3 Tiere für sie sprechen . Die Tiere werden sie fortan beschützen und ihr helfen und Frau Harke gibt ihr noch 3 Gräser mit von denen sie sich was wünschen kann.

Nun beginnt eine Reise durch das alte Brandenburg, durch die Gebiete die damals noch Ober- und Unterschlesien hießen und durch Sachsen.

Immer wieder reist sie in die Vergangenheit und so erfährt man die ganze Entwicklung dieser Gebiete von der Steinzeit bis zur Eisenzeit, welche Stäme während der Völkerwanderung wo waren und wo hinzogen. Wie das Land zwischen Elbe, Saale und Oder nach der Völkerwanderung von den Slawen besiedelt wurde und wie die Gebiete später wieder zum Deutschen Reich gehörten.

Für mich ist das hochinteressant, weil ich mich schon immer für die Besiedelungsgeschichten interessiert habe und ich zugeben muss, dass mir die östlichen Gebiete, bis auf grobe Zusammenhänge, bisher eher als weisse Flecken erschienen. Es war für mich z.B. spannend zu lesen, wie Breslau früher hieß, wie es gebaut,zerstört,wieder aufgebaut...... wurde.

Das ganze ist mit vielen Sagen- und Märchenelementen versehen, was die ganze Geschichte spannend und unterhaltsam macht.

Natürlich kehrt die kleine Dott am Ende des 3.Bandes nach Hause zurück und bringt auch Hilfe fürs Schwesterchen. Durch diese Reise ist sie ein gereiftes Mädchen geworden- also wie nach einer Initiationszeit.

Im Buch enthalten sind kleinere Plakate auf denen die Gebiete, die Geschichte in Stichworten und übersichtlichen Schautafeln nochmal dargestellt wird.

Ich werde in den nächsten Jahren sicher den einen oder anderen Ort dieser Reise mal aufsuchen.

Es ist nicht zu bestreiten, dass die Machart des Buches an Selma Lagerlöf's Nil Holdersson erinnert.

Sicher gibt es nur noch wenige Menschen die sich für solche Bücher interessieren, aber mir macht es großen Spaß es zu lesen.
Ich liebe diese alte Schrift und die Sprache.

Soweit für diesmal und ich hoffe es wird mir verziehen, dass ich so im Rückstand bin.


Mittwoch, 12. Februar 2014

Buchparade Februar 2014

Heute möchte ich das Buch von
Rafik Schamir: Die dunkle Seite der Liebe
vorstellen.

Trotz des großen Umfang des Buches gelingt es Rafik Schamir immer die Spannung zu halten.  Es war ein Jugendtraum: "Man müsste (...) einen Roman über alle Spielarten der verbotenen Liebe in Arabien schreiben", dachte Schami als 16-jähriger und schreibt das hier im letzten, sozusagen dem "Making-of-Kapitel" auf.
In den Rezensionen wird oft nur Bezug genommen auf die "syrische Romeo und Julia Geschichte",
aber es ist viel mehr als das!
Schon in der dritten Generation nämlich bekriegen sich in "Die dunkle Seite der Liebe" die Schahins und die Muschtaks, obwohl beides christliche Familien sind, aber orthodox die einen, katholisch die anderen. Beides sind vom arabisch-islamischen Ehrbegriff und Clandenken (Blutrache,Stammesfehden, etc.) geprägt, so dass ihre jüngsten Sprösslinge, die sich ineinander verliebt haben, eine abenteuerliche Flucht wagen und schließlich, nach vielen Umwegen den Gang ins Exil antreten müssen. Man erfährt viel über die politische Entwicklung Syriens und welche Auswirkungen auch da der arabische Ehrbegriff und das Clandenken hat! Immer wieder sind diese beiden Clans oft auf den ersten Blick nicht erkennbar miteinander verwoben!

Das Buch ist wie ein "Mosaik" in verschiedene Bücher ( Buch der Liebe,Buch des Werdens,Buch des Lachens,Buch der Hölle,.....) unterteilt und am Anfang steht immer ein wunderbarer Ausspruch- was mich jetzt am Ende des Buches dazu veranlasst demnächst mal die verschiedenen Kapitel der "Bücher" -die über das ganze Buch verteilt sind- in Zusammenhang zu bringen.
Das Buch hat, wie alles von Rafik Schamir, eine wunderbare Sprache und Sprachbilder.
Das Buch endet mit dem "Buch der Farbe" - als Spruch: Die schönste aller Farben ist die geheime Farbe der Worte.
Dieser Schluß verwundert nicht, wenn man weiß, das der Autor drei Sommer lang bei einem alten Meister der Kalligraphie gelernt hatte, dessen zusätzliche Leidenschaft die eines Mosaikkünstlers war, der eine besondere Technik entwickelt hatte.
Das Buch schließt mit dem Satz:
Dies ist der letzte Stein meiner Geschichte. Er liegt im Mosaikbild unten links und trägt die Nummer 304.

Nächsten Monat wird es eine ganz andere Richtung geben in meiner Buchbesprechung.
Wird aber noch nicht verraten.

Sonntag, 12. Januar 2014

Monatsbuch Januar: Meine erste Buchbesprechung

Ich weiss noch nicht ob ich hier bei http://evamarianielsen.com/ BuchBlogParade auch mitmachen darf, aber ich schreibe schon mal diese Besprechung:

Dieses Buch hat mir eine liebe Freundin geschenkt und erst habe ich gedacht - okay warum schenkt sie mir ein Comic Buch! Aber da ich immer offen für Neues bin habe ich es natürlich gelesen und muss sagen es hat mir gefallen!

Golo & Dibou : Chronik einer verschwundenen Stadt  ( avant-verlag)

Dibou ist Französin. Sie hat Kairo 1988 kennengelernt und da eine innere Stimme ihr immer wieder "sagt" sie müsse wieder nach Kairo fährt sie 1995 wieder hin. Dort lernt sie kurz vor ihrer Rückfahrt Golo, einen Künstler, kennen, der ihr bisher unbekannte Ecken in Kairo zeigt.
Nach 2 Monaten kommt sie wieder nach Kairo. Golo, hatte sich inzwischen im Dorf Qurna niedergelassen, nahe dem Tal der Könige und dem Hatschepsut-Tempel.
Dibou bleibt, immer wieder unterbrochen von Zeiten in Paris, 15 Jahre, sie leben mit den Saidis erkunden die Gegend, bauen ein Kunstprojekt mit den Kindern des Dorfes auf usw.!
Sie müssen mit ansehen, wie innerhalb von ein paar Jahren ( vor allem nach den Anschlägen in Luxur und Hatschepsut)dieses Dorf trotz aller Versuche der Bewohner Wiederstand zu leisten,vernichtet wird. Es existiert nicht mehr!
Die Regierung, angestachelt durch die Archäologen und mit Aussicht auf gutes Geld durch die Touristen, zerstört ein Dorf, die Leben der Bewohner, deren Existenzgrundlagen, denn dort wo sie jetzt leben müssen haben sie keine Möglichkeit zu arbeiten.

Dieses Buch lässt uns teilhaben am Leben dieser Menschen, ihrer Mentalität, ihren großen und kleinen Schwächen und dokumentiert gleichzeitig den Untergang dieses Dorfes.
Es ist nicht nur Comic, sondern hat dazwischen auch immer wieder Fotos.

Ein eher trauriges Thema wird so recht unterhaltsam, auch lustig aufgearbeitet und die Erinnerung an das Dorf erhalten!

Der Schlusssatz im Buch:
"Seit Sommer 2010 ist die gesamte Zone kilometerweit von einer Betonmauer eingezäunt.
Ein Vorgehen, das sich verbreitet: Palästina, Sinai, Qurna......."

Eine wunderbare Zeitschrift

Happinez DE ePaperWieder ein wunderbares Heft!!!!

Rückblick 2013 - 2014 fast keine guten Vorsätze

Jetzt ist das neue Jahr schon einige Tage alt!

Ich habe es im Spätsommer /Herbst weder geschafft einiges zu meiner Schwedenreise zu schreiben - die traumhaft war, noch sonst irgendetwas!!!!

Das  soll sich definitiv ändern!!
 

Also ich werde noch einiges im Nachhinein schreiben und auch Bilder reinsetzen.
Außerdem kann ich vielleicht doch noch bei dieser Blogparade mitmachen          http://evamarianielsen.com/ ! Wenn nicht, habe ich mir aber vorgenommen endlich wieder mehr zu lesen und darüber hier zu schreiben!
 
Das sind nicht eigentlich Vorsätze, nur Wünsche die ich an mich habe.
 
Im letzten Jahr habe ich festgestellt, dass es ganz schön schwierig sein kann die richtige Balance zu halten zwischen den Aktivitäten im Web, dem was man vielleicht selber kreativ oder aus Notwendigkeit tun muss/will und dem aktiven persönlichen Austausch mit Menschen. Letzteres fällt mir nicht wirklich schwer, da das für mich immer an 1.Stelle steht, aber ich merkte wie ich mich immer mehr im Netz verzettelte - vorallem zu viele Blogs zum mitlesen- sodass ich keine Energie/ Zeit mehr hatte für meine eigenen Web-Aktivitäten und andere Sachen die ich gerne zu Hause machen wollte.
 
Das ist nun wirklich ein Vorsatz meinerseits- das besser zu handhaben!
 
2013 war ein relativ entspanntes Jahr, bis auf viel Arbeitsstress im Büro, aber das ist normal und irgendwie fängt man sich dann auch wieder.Eine liebe Kollegin, die mich 2005 eingearbeitet hat ist in Rente gegangen, das ist traurig aber so ist das Leben und die Nachfolgerin ist auch sehr nett.JUnd ich hoffe der Kontakt wird bleiben!
 
Ich hatte diesen wunderbaren Urlaub im Sommer, der ungemein nötig war und der mich wieder ganz gut geerdet hat! Seit vieieieielen Jahren mal ganz alleine unterwegs, wobei das ja nicht ganz stimmt ,vor Ort in Göteborg war ja meine Freundin mit Mann. Aber wir haben es wirklich ganz entspannt gehandhabt wann wir uns sehen, da ja beide arbeiten mussten!
Dazu in einem späteren Post mit Bildern mehr!
 
Dann war da noch die Geburt meines jüngsten Neffen!!!  FREU!!
Der Sohn meines jüngsten Bruders! (Und dieses Jahr Hochzeit!)  Ein süßer kleiner Mann und ich liebe es ihn zu hüten, da er ein so fröhliches Kerlchen ist. Ausserdem ist es schön meinen jüngsten Bruder wieder hier in der Nähe zu haben!
 
Meine schlaue, wunderbare Tochter hat ihre Masterarbeit beendet und abgegeben! Macht ein Praktikum und das neue Jahr wird auch bei ihr neue Weichen stellen!
 
Dann war da noch mein 60er Geburtstag!
Das erste Mal habe ich eine Motto-Party gefeiert! 50iger Jahre- Kleidung und Buffet und Musik!
Also Kleidung hat nur bedingt geklappt, aber einige von uns hatten mächtig Spaß bei der Styling-Party vorweg und auch auf dem Fest! Das Buffet war klasse- leider bleib so wahnsinnig viel übrig und das tut mir immer in der Seele weh! Die Musik war gut, wobei die nicht durchgängig aus der Zeit sein sollte, wir wollten ja auch nach Beats aus den "wilden Jahren" tanzen!Hat viel Spaß gemacht, auch das mitsingen der alten Schnulzen! Ich habe soooo liebevolle Reden bekommen und es war eine so entspannte Stimmung. Es war ein wunderbares Fest, aber das Größte war das Überraschungsgeschenk von Allen zusammen - eine Reise nach Namibia!!
Mein größter Traum seit so vielen Jahren - noch einmal in dieses wunderbare Land fahren, in dem ich meine glücklichsten Jugendjahre verbracht habe!
VIELEN DANK IHR LIEBEN ALLE !!!!
 
Dann ein wunderbares Weihnachtsfest, mit unseren Freunden und Familie aus Göteborg und Berlin
und ein entspanntes Sylvester!
 
Ich freu mich auf das neue Jahr- auch da wird es wieder einiges Aufregendes geben, mindestens 2 Feste, auf der Arbeit eine große Veränderung da unsere Chefinnen auch in Rente gehen usw.!
 
Ich bin sehr gespannt und werde mich in Achtsamkeit, Entspanntsein und Flexibilität üben, zumal ich durch einen Zusatzjob mehr arbeiten werde.
 
Also sei wilkommen 2014 - das Jahr des Pferdes,
das Jahr in dem sich einige Strömungen noch verschärfen werden, wenn man den Astrologen glaubt - es wird weltweit wiedr schlimme Geschehnisse geben - aber packen wir es frohgemut an und machen wir das Beste daraus!
 
Falls hier jemand mitliest wünsche ich ihm/ihr auch ein wunderbares neues Jahr!